Musik aus 10 Jahren TaF: Abschluss einer Jubiläumsspielzeit

Der folgende Artikel wurde ursprünglich im Juli 2018 auf dem Nachrichtenportal Ruhrtal Journal veröffentlicht.

Schwerte – Ein besonderes Ereignis gab es im Theater am Fluss zu feiern: Am 8. Juli wurde der Theaterverein 10 Jahre alt. Da man sich diesen Abend nicht mit dem Fußball streitig machen wollte, beging das Laientheater aus Schwerte seinen Geburtstag am Samstag, den 7. Juli in der Theaterhalle an der Ruhrstraße. Ein Liederabend mit Musik aus 10 Jahren TaF sollte der Jubiläumsspielzeit einen würdigen Abschluss geben, und entsprechend voll wurde es in der kleinen Halle, die mit einer ungewöhnlichen Sitzordnung aufwartete. Keine Sitztribünen gab es, sondern kleine Tische, an denen man sich mit Snacks und Getränken hinsetzen und den Liedern in gemütlicher Atmosphäre lauschen konnte.

Lars Blömer, 1. Vorsitzender und Intendant des Theaters, begrüßte die vielen Zuschauer, bedankte sich bei den Sponsoren, blickte auf die Produktionen der vergangenen Jahre zurück und erklärte stolz: „Wir sind ein gewachsener Organismus. Unsere Vereinsarbeit wird durch die vielen Vereinsmitglieder ermöglicht, die sich an verschiedenen Stellen engagieren.“

Und was diese Vereinsmitglieder auf die Beine stellen können, das wurde in den nächsten zweieinhalb Stunden deutlich. Natürlich wäre das Taf nicht das TaF, wenn es nicht auch kurze schauspielerische Einlagen und manche emotionalen Momente im Laufe eines Liederabends gäbe.

Daniel Samaga, ein TaF-Schauspieler der ersten Stunde, spielte nach Blömers Begrüßung passenderweise das erste Lied, das jemals im Theater am Fluss gespielt wurde: Mit Gitarre und Gesang intonierte er in humorvoller Weise die Keuschheitsballade von Bertolt Brecht.

Es folgten Lieder aus Brechts Dreigroschenoper, eindrucksvoll gesungen von Stefan Bauer und Sylvia Guse.

Die Liedern der vergangenen Valentinstage brachten das Publikum nicht nur zum Klatschen und Mitwippen, sondern auch zum Lachen: Sabine Klingspor, die einen schauspielerischen Höhepunkt des Abends lieferte, sorgte mit dem Lied “Egon“ für vergnügliches Gelächter. Christine Kluge, die nicht nur Regisseurin, sondern auch Sängerin des Abends war, und Rainer Budde entwarfen mit ihrem Duett ein augenzwinkerndes Bild von der Beziehung zwischen Mann und Frau.

Tobias Friedrich erheiterte das Publikum mit Bodo Wartkes „Ja Schatz“, einem Lied, das vor Wortwitz nur so sprühte. Sascha Böddecker am Klavier versuchte sich als Simultanübersetzer eines französischen Liebesliedes und konnte echte technische Probleme mit dem Mikrofon gekonnt überspielen.

Es gab jedoch auch sehr ernste und traurige Momente und eine pazifistische Botschaft, etwa mit den Lieder aus „Mutter Courage und ihre Kinder“, oder aus „Stimmen aus Theresienstadt“.

Dies und noch vieles vieles mehr gab es am Liederabend, Musik aus „Faust – GANZ“, aus „Sweeney Todd“, aus „Der Kleine Horrorladen“, Musik aus den Jahren 19013 bis 2018, und zum Abschluss ein herzergreifendes „Falling in Love with You“ vom gesamten Ensemble. Das Publikum dankte es ihnen mit lang anhaltendem Applaus. Die Bandbreite von Avantgarde bis Chanson, von Musical über Klavierkabarett bis hin zum Schlager gab der Jubiläumsspielzeit genau den würdigen Abschluss, der angekündigt war, und entließ das Publikum mit vielen verschiedenen Eindrücken in die Sommerpause.

Info: Wer sich über das Theater am Fluss infomieren will, kann die Website www.theateramfluss.de besuchen.

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