Die folgende Reportage wurde ursprünglich im Mai 2018 in der Zeitung Ruhr Nachrichten Schwerte veröffentlicht.
Schwerte – Vergangenes Jahr feierte der Schwerter Chor Clamott seinen zehnten Geburtstag mit der großen Jubiläumsrevue „Als die Bilder singen lernten“, im Juni dieses Jahres werden Teile der Revue nochmals aufgeführt. Grund genug, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und sich mal anzugucken, wie sich so eine Revue in den Proben entwickelt.
Jeden Mittwoch um 20 Uhr begrüßt Chorleiter Carsten Schlagowsky die Sänger in Halle 4 der Rohrmeisterei, dann beginnt das Einsingen. Schlagowsky spielt eine Tonfolge vor, die einzelnen Stimmen von Sopran bis Bass singen nach, erst zusammen, dann versetzt, und in kürzester Zeit entsteht so ein schöner Kanon.
Es folgen altbekannte und -bewährte Songs, die wieder aufgefrischt werden müssen: „When I am 64“ von den Beatles, oder „Ich wollt‘ ich wär ein Huhn“ von den Comedian Harmonists betonen den augenzwinkernden Humor der Gruppe, im Kontrast dazu steht das verträumte Lied „Heimat, deine Sterne“.
Mit feinem Gehör und scharfen Zunge erkennt Schlagowsky jeden Patzer und kann sofort korrigieren, und der Chor setzt die Korrekturen in einer sehr entspannten und vetrauensvollen Atmosphäre um.
In der Pause finden die Chormitglieder Zeit, sich über die vergangenen und die zukünftigen Auftritte auszutauschen oder einfach zu erzählen, wie ihr Tag war, zu plaudern und gemeinsam zu
lachen.
Peter, ein Sänger im Bass, hat dieses Mal Geburtstag und das bedeutet nach alter Tradition: Es gibt in der Pause zu essen und zu trinken. Chips und Salzstangen werden gereicht, dazu Sekt und Orangensaft, und alle gratulieren ihrem Chorbruder Peter, der wieder ein Jahr älter geworden ist. Das Geburtstagskind selber erklärt im Gespräch was ihm so gut am Chor Clamott gefällt: „Die Vielfältigkeit. Man singt nicht nur, man tanzt, man verkleidet sich, und teilweise hat man auch kleine Rollen. Und die Leute hier sind auch mit der Zeit zu Freunden geworden.“
Der Chor Clamott kann auf eine stolze Tradition zurückblicken: Unzählige große und kleine Auftritte, mit eigenständigen Revuen, eingebettet in Musicals, in verschiedensten Besetzungen, mit und ohne begleitenden Posaunenchor kann der Chor vorweisen. Das Repertoire reicht vom Kriminal-Tango über ABBA-Medleys, Tonfilm-Klassiker wie „Mein kleiner grüner Kaktus“ bis hin zu modernen Songs wie „All of me“. Diese Songs werden bei den Revuen des Chors mit einer Handlung verwoben, sodass auf der Bühne kleine Geschichten entstehen. Für diese Auftritte sucht der Chor immer noch neue Mitglieder, vor allem in den Männerstimmen. Tenöre und Bässe sind im Chor Clamott jederzeit willkommen.
Der nächste Auftritt des Chores findet am 22. Juni im Wilhelm-Hansmann-Haus in Dortmund statt und ist bereits ausverkauft.
Wer Interesse hat mitzumachen kann zu einer Probe kommen, jeden Mittwoch, ab 20 Uhr, in Halle der 4 der Rohrmeisterei, Ruhrstraße 20.